Information Lactoseintoleranz
Ursache von Milchunverträglichkeiten
Eine Milchunverträglichkeit kann zweierlei Ursachen haben:
einerseits kann eine echte Milchallergie gegen die
Eiweißbestandteile der Milch bestehen oder aber es handelt sich um
einen Enzymdefekt, bei dem das Fehlen des Enzym Lactase zu einer
Milchzuckerunverträglichkeit führt.
Was ist der Unterschied zwischen einer Milcheiweißallergie und
Lactoseintoleranz?
Die Laktoseintoleranz sollte nicht mit einer Milcheiweißallergie,
bei der es sich um eine echte Immunreaktion handelt, verwechselt
werden. Die Milchallergie richtet sich normalerweise gegen einen
Eiweißbestandteil der Milch. Je nachdem welcher allergiauslösend
ist, kann durchaus die Milch einer anderen Tierart (Ziegen- oder
Schafsmilch) oder erhitzte Milch vertragen werden. Besteht eine
Allergie gegen den Eiweißbestandteil Casein so ist jede Art von
Milch zu meiden.
Es gibt aber auch Allergien gegen Bestandteile der erhitzten Milch
- die sogenannten Melanoidine, die durch Erhitzen aus Zucker und
Aminosäuren entstehen). Rohmilch wird in diesem Fall vertragen.
Während der Patient mit einer Milchzuckerunverträglichkeit noch
kleine Mengen Milch vertragen kann, reagiert der Allergiker auf
kleinste Mengen Milch mit Beschwerden. Interessanterweise gibt es
außerhalb von Nordeuropa eine sehr hohe Zahl an
Lactoseintoleranzen.
Worauf ist zu achten?
•
Nichtpasteurisiertes Joghurt + Sauermilchprodukte erhalten noch
Laktaseaktivität
Fermentierte Milchprodukte enthalten sehr wenig Lactose - können
also bei einer leichten Lactoseintoleranz noch vetragen werden.
• Molke ist das
Milchprodukt mit der meisten Laktose, weshalb praktisch alle
Molkeprodukte unverträglich sind!
• In Hartkäsen wird
der Milchzucker während des Reifeprozesses durch die Bakterien
nahezu vollkommen abgebaut. Hartkäse gilt daher als praktisch
laktosefrei. Die anderen
Käsesorten enthalten nur geringe Mengen Lactose und werden
üblicherweise sehr gut vertragen. Vorsicht ist
geboten bei Molkenkäse und einigen Schmelzkäsesorten mit Zusatz von
Milchpulver.
Grundsätzlich gilt: Je länger der Käse Zeit zum Reifen hatte, d.h.
je härter er ist, desto weniger Laktose ist in
ihm enthalten.
• Achten Sie auf
versteckte Lactosequellen in Halbfertig- und Fertigprodukten:
Süßigkeiten wie Eiscreme, Schokolade, Sahne- und Karamellbonbons,
Pudding
Milchreis
Grießbrei
Margarine
Brot und Backwaren, Knäckebrot, Kräcker & Knabberartikel
Müsli
Kartoffelpüreepulver
Instant-Suppen, Suppenwürze, fertige Soßen und Cremen
Salatdressings
Tiefgefrorene Fleisch- und Gemüsezubereitungen,
Konservengerichte
Brüh- und Leberwürste, Wurstkonserven
Medikamente
Süßstofftabletten
Nahrungsergänzungsmittel
• Achten Sie auf eine ausreichende
Versorgung mit Calcium, Vitamin B2 und Vitamin D
Calciumreiche Lebensmittel:
Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Reis, schwarzer Tee, Feigen, Mohn,
Sesam
WINTER: Rote Beete, Schwarzwurzel, Grünkohl, Brokkoli, Banane,
Pastinake
FRÜHLING: Spinat, Eberesche, Preiselbeere, Heidelbeere, Brombeere,
Johannisbeere (rot und schwarz)
SOMMER: Erbsen, Brunnenkresse Vitamin B2 reiche Lebensmittel:
Fisch, Geflügel, Hammel, Kalb, Rind, Schwein, Wild, Brot, Mandel,
Haselnüsse, Leinsamen, Gemüse und Pilze
WINTER: Grünkohl, Brokkoli, Zucchini, Apfel (Jonathan, Kronprinz
Rudolph, Golden Delicious)
FRÜHLING: Apfel (Gloster, Boskoop), Spargel
SOMMER: Apfel (Klaräpfel, Ida Red, Jonagold, Granny Smith), Erbsen,
Spinat, Champignons, Pfifferlinge
HERBST: Apfel (Gravensteiner, Lobo, Mclntosh, Cox Orange) Vitamin D
reiche Lebensmittel:
Seefisch, Süßwasserfisch, Kalb, Pilze, Eier
SOMMER: Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze
• Achtung:
Probiotika werden nicht besser vertragen als normale Milch!
• Viele Patienten
mit Laktoseintoleranz haben auch eine Fruktosemalabsorption.
Fructoseintoleranz wird häufig mit Depressionen assoziiert. Eine
Lactoseintoleranz kann diese Entwicklung noch fördern.
• Alternativen zu
Produkten (Milch) die keine Lactose enthalten
' Mandelmilch
■ Sojamilch und Sojadesserts
■ Hafermilch
■ Reismilch
Quelle: www.doskar.at