Das Arzneimittel Acetolyt wird angewendet bei metabolischer Acidose
aufgrund verschiedener Ursachen.
PflichtangabenÜber Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren
Gebrauchsinformation, Arzt, oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
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Acetolyt-Granulat
Wirkstoff: Calcium-Natrium-Hydrogencitrat
1. Was ist Acetolyt-Granulat und wofür wird es
angewendet?
Acetolyt-Granulat ist ein Arzneimittel zur Beeinflussung des
Säure-Basen-Verhältnisses. Störungen des
Säure-Basen-Haushaltes entstehen immer als Komplikation eines
Grundleidens. Bei metabolischer
Azidose, also stoffwechselbedingter Ansäuerung des Blutes bzw. des
extrazellulären Raumes, handelt es
sich grundsätzlich um ein Übergewicht von sauren Substanzen.
Acetolyt-Granulat ermöglicht es, die
Konzentration von Bicarbonat im Organismus zu erhöhen und damit
überschüssige saure Anteile in den
Körperflüssigkeiten zu binden und zu eliminieren.
Anwendungsgebiete
Acetolyt-Granulat wird angewendet bei metabolischer Azidose
(vermehrtes Auftreten saurer
Stoffwechselprodukte in den Körperflüssigkeiten) aufgrund
verschiedener Ursachen, z. B. Azidose bei
Nierenerkrankungen (renale Azidose), Azidose bei Zuckerkrankheit
(diabetische Azidose),
Milchsäureazidose (z. B. bei Herzleiden, schwerem Leberschaden,
Leukämie), Azidose durch Verlust
alkalischer Sekrete (z. B. bei schwerem Durchfall, Gallen- und
Pankreasfisteln), anderen Formen der
Azidose (z. B. Vergiftung mit Methylalkohol und Salicylaten;
Verbrennungen).
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Acetolyt-Granulat
beachten?
Acetolyt-Granulat darf nicht eingenommen
werden,
• bei metabolischer Alkalose (stoffwechselbedingte starke Anhebung
des pH-Wertes des Blutes)
• bei erhöhtem Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bei einem Blut-pH-Wert unter 7,2 müssen zur Korrektur der Azidose
vom Arzt intensivmedizinische
Maßnahmen eingeleitet werden.
Ihr Arzt wird Ihnen in regelmäßigen Abständen Blut abnehmen, um
bestimmte Werte zu kontrollieren
(pH-Wert, Standardbikarbonat, Alkalireserve, Kalzium- und
Phosphatgehalt des Blutes). Daraus kann
er ablesen, ob die Dosierung geändert werden muss oder ob sich
bestimmte Gegenanzeigen für die
weitere Einnahme des Präparates ergeben. Dies kann vor allem bei
Ausscheidungsstörungen wie
Niereninsuffizienz, Versagen der Harnausscheidung (Anurie) und
Austrocknung des Körpers bei
starkem Flüssigkeitsverlust (Exsikkose) der Fall sein.
Bei gut eingestellter Dauermedikation genügen gelegentliche
Kontrollen der Blutwerte.
Durch Acetolyt-Granulat wird auch Phosphat, das mit der Nahrung
aufgenommen wird, gebunden. Bei
Nierenfunktionsstörungen liegen oft erhöhte Phosphatwerte im Blut
vor, wobei die Bindung von
Phosphat durch Acetolyt-Granulat ein positiver Effekt ist.
Bei normaler Nierenfunktion kann jedoch bei längerer Anwendung ein
erniedrigter Blut- Phosphatspiegel resultieren.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund des Fehlens von Studien ist die Anwendung bei
Kindern und Jugendlichen nicht zu
empfehlen. Einnahme von Acetolyt-Granulat zusammen mit anderen
Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen
/ anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen,
andere Arzneimittel einzunehmen
/ anzuwenden.
Bei gleichzeitig notwendiger Einnahme von Herzglycosid-Präparaten
(bestimmte herzwirksame
Medikamente) muss Ihr Arzt den Kalziumgehalt des Granulates
berücksichtigen (Verstärkung der
Glycosidwirkung sowie erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen
möglich). Ein Messlöffel
Acetolyt-Granulat enthält ca. 310 mg Kalzium (= 7,5 mmol).
Gleichzeitige Einnahme von Vitamin D kann die alkalisierende
Wirkung (Anhebung des Blut-pH- Wertes) von Acetolyt-Granulat
verstärken. Es kann auch zu einer vermehrten Aufnahme von
Kalzium
ins Blut kommen.
Thiazide (harntreibende Substanzen) führen zu einer Verminderung
der Kalziumausscheidung.
Tetracycline, Cephalosporine, Chinolone (bestimmte Antibiotika),
Ketoconazol (Mittel gegen
Pilzerkrankungen), Eisen, Natriumfluorid und Bisphosphonate
(Osteoporosetheapie-Medikament)
werden bei gleichzeitiger Einnahme von Acetolyt-Granulat vermindert
resorbiert. Ein Abstand von 2
Stunden sollte zwischen der Einnahme eingehalten werden.
Gleichzeitige Gabe von aluminiumhaltigen Substanzen (z. B.
bestimmte Magenschutzmittel) kann zu
einer erhöhten Aufnahme von Aluminium führen. Die Einnahme von
Acetolyt-Granulat ist deshalb
insbesondere bei Patienten mit erhöhter Aluminiumbelastung von der
Einnahme aluminiumhaltiger
Medikamente zeitlich zu trennen (min. 2 Stunden).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten,
schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses
Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Es liegen keine Daten über die Anwendung in Schwangerschaft und
Stillzeit vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es sind keine Auswirkungen bekannt.
Acetolyt-Granulat enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 175,5 mg Natrium (Hauptbestandteil von
Kochsalz/Speisesalz) pro
Messlöffel. Dies entspricht 8,8 % der für einen Erwachsenen
empfohlenen maximalen täglichen
Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie über einen
längeren Zeitraum 4 oder mehr
Messlöffel täglich benötigen, insbesondere, wenn Sie eine
kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten
sollen.
3. Wie ist Acetolyt-Granulat einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem
Arzt ein. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher
sind.
Das Granulat zunächst mit wenig Wasser (pro Messlöffel Granulat ca.
1 Teelöffel) anrühren und dabei
die Körnchen an der Glaswand mit einem Teelöffel zerdrücken. Wenn
vorhanden, kann für diesen
Vorgang heißes Wasser verwendet werden. Erst anschließend wird der
Brei auf das Endvolumen (ca. 1
Glas Wasser) verdünnt. Die milchartig aussehende Flüssigkeit ist
dann schluckweise, möglichst nach
den Mahlzeiten zu trinken.
Dosierung
Die Dosierung erfolgt stets nach dem Schweregrad der metabolischen
Azidose und wird durch den
Arzt festgelegt. 1 Messlöffel Granulat (gestrichen voll) = 2,5 g
Acetolyt.
Von Ausnahmefällen abgesehen, werden folgende mittlere Dosen
empfohlen:
Zu Therapiebeginn (bzw. nach Infusionen) bis zur Normalisierung (im
Allgemeinen 3-5 Tage lang)
täglich 10-15 g Acetolyt-Granulat = 2-3 Mal 2 Messlöffel
Granulat.
Zur Erhaltungstherapie, um ein erneutes Auftreten der Azidose zu
verhüten, genügen täglich 5 g
Acetolyt-Granulat = 2 mal 1 Messlöffel Granulat.
In leichteren Fällen können auch schon niedrigere Dosen, 2,5 g
Acetolyt-Granulat täglich 1 mal 1
Messlöffel Granulat, ausreichen.
Dauer der Anwendung
Sie richtet sich nach der Ursache der Übersäuerung des Blutes
(Azidose), sowie deren Schweregrad.
Es werden dazu regelmäßige Blutkontrollen durchgeführt.
Anwendung bei Nieren- und Leberschwäche
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Eine Anwendung ist aufgrund fehlender Daten nicht zu empfehlen.
Wenn Sie eine größere Menge von Acetolyt-Granulat
eingenommen haben, als Sie sollten
Informieren Sie den behandelnden Arzt. Es kann zu einer zu starken
Anhebung des Blut-pH-Wertes
kommen (Alkalose). Mögliche Symptome einer ausgeprägten Alkalose
können Muskelschwäche,
Muskelkrämpfe, verminderter Blutkaliumwert oder
Herzrhythmusstörungen sein, die einer
ärztlichen Behandlung bedürfen. Auch das Auftreten erhöhter
Blutkalziumwerte muss behandelt
werden.
Wenn Sie die Einnahme von Acetolyt-Granulat vergessen
haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen haben,
sondern nehmen Sie die nächste Portion wie vorgeschrieben ein.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben,
wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen
haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
Beschwerden von Seiten des Magen-Darm-Traktes (Übelkeit, Brechreiz,
Durchfall)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
Schwindel, Blutdruckstörungen sowie Erhöhung des
Blutkalziumspiegels oder Erniedrigung des
Blutphosphatspiegels
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben
sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem
anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: +43(0)50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass
mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Acetolyt-Granulat aufzubewahren?
Nicht über 30°C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Dose fest verschlossen halten.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Dose und dem Umkarton
nach „Verwendbar bis“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall.
Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr
verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere
Informationen
Was Acetolyt-Granulat enthält
−
Der Wirkstoff ist: Calcium-Natrium-Hydrogencitrat
1 Messlöffel enthält 2,5 g Calcium-Natrium-Hydrogencitrat
−
Der sonstige Bestandteil ist: gereinigtes Wasser
Wie Acetolyt-Granulat aussieht und Inhalt der
Packung
Kunststoffdose aus PP-Copolymer mit 100 bzw. 300 Gramm Inhalt, 1
Messlöffel aus Polystyrol
Weißes, feinkörniges Granulat mit salzigem Geschmack.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Medicopharm GmbH
Elisabethstr. 13/1/10
A-1010 Wien
Hersteller
Advance Pharma GmbH, Berlin
Z.Nr.: 15.133